Visionen können orientieren, motivieren und Verbindung stiften. Dieses Potenzial gilt es, politisch wirksam werden zu lassen und in den Dienst der digital-ökologischen Transformation zu stellen. Vision Building nutzt transdisziplinäres Wissen, um anschlussfähige und erfolgreiche Visionen partizipativ gestalten zu können.
Zielstellung des Vision Building
Die Gestaltung der Zukunft in Richtung eines sozial-ökologischen Wandels ist unabdingbar und erfordert die Ausschöpfung aller Transformationsressourcen. Hierfür gilt es insbesondere, die umfangreichen Möglichkeiten der digitalen Revolution zu nutzen. Bislang wurden die Diskurse um Ökologie und Digitalisierung jedoch zu stark getrennt voneinander geführt. Es ist unser Ziel, einen Beitrag dazu zu leisten, sie zu integrieren und die Möglichkeit einer digital-ökologischen Transformation denkbar und anschlussfähig zu machen. Für die Erreichung dieses Ziels setzen wir an der Macht der gemeinsamen Bilder an: Visionen sind nicht nur gesellschaftlich allgegenwärtig, sie sind auch in der Lage, Handeln zu orientieren, zu motivieren und Menschen zusammenzubringen. In dieser Hinsicht sind sie in ihrer politischen Relevanz nicht zu überschätzen. Indem wir den Weg für eine erfolgreiche Vision einer digital-ökologischen Transformation ebnen, wollen wir die Umsetzung entsprechender Politiken ermöglichen.
Unser Erkenntnisinteresse
Um das Potenzial von Visionen für die digital-ökologische Transformation zu nutzen, müssen wir wissen, wie Visionen gestaltet sein sollten, um erfolgreich zu sein. Erfolg heißt in diesem Zusammenhang, sie generieren Aufmerksamkeit, setzen sich diskursiv durch, sind handlungsleitend und realisieren sich im besten Fall. Das bisher generierte Forschungs- und Anwendungswissen zu den Gelingensbedingungen diskursiven Erfolgs liegt zumeist fragmentiert vor und bedarf einer umfassenderen Sammlung und Auswertung. Um Prozesse der Visionsgenese im Sinne demokratischer Werte zu gestalten, müssen die dafür notwendigen Bedingungen untersucht werden. Konkretes Ziel unserer Betrachtungen ist die Etablierung eines Baukastens gelungener Visionen. Dieser soll sowohl für die spätere Erarbeitung entsprechender Visionen dienlich sein, als auch ganz grundsätzlich das Wissen um die Gestaltung erfolgreicher Visionen jenen Akteuren zugänglich machen, die klassischerweise keinen Zugang zu diesem hätten. Da Visionen nicht im luftleeren Raum konzipiert werden können und sollten, bedarf es eines Überblicks über die bereits aktuell im Diskurs präsenten Visionen zur digital-ökologischen Transformation. Die Ergebnisse aller Ausarbeitungen legen den Grundstein für einen späteren generativen Prozess des Vision Building konkreter digital-ökologischer Visionen.
Forschungslinienkoordinatoren
Nele Wulf
Dr. Nele Wulf koordiniert zusammen mit Dr. Stephan Ramesohl seit April 2022 das Projekt CO:DINA am IZT. Als Mitarbeiterin des Forschungsbereichs “Digitalisierung” am IZT koordiniert sie die Forschungslinie „Vision Building“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Themen Digitalisierung, der Rolle von Zukunftsvisionen in Innovations- und Transformationsprozessen sowie Nachhaltigkeit und Resilienz aus techniksoziologischer Perspektive.
Steffen Bauer
Steffen Bauer ist seit Juni 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Themenfeld “Digitalisierung” am IZT und Koordinator der Forschungslinie “Digitale Souveränität und Nachhaltigkeit” sowie „Vision Building“. Er arbeitet zu den Chancen und Risiken neuer digitaler Technologien und deren Regulierung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Nutzung von KI-Systemen im Rahmen von Nachhaltigkeitstransformatione