Fragen digitaler Souveränität werden noch nicht konsequent mit nachhaltigkeits- und umweltpolitischen Zielen zusammengedacht. Wir erkunden Handlungsfelder auf nationaler und europäischer Ebene, die eine besondere Hebelwirkung für eine selbstbestimmte und nachhaltigkeitsorientierte Digitalisierung haben.
Europas digitale Souveränität nachhaltig stärken
Ob Deutschland und die Europäische Union ihre selbst gesetzten Nachhaltigkeitsziele erreichen, hängt auch davon ab, ob sie einen eigenen, wertorientierten Weg für die Digitalisierung beschreiten. Eine selbstbestimmte und selbstbewusste Digitalpolitik hat daher viele Überschneidungen zu nachhaltigkeits- und umweltpolitischen Fragestellungen. Gerade in puncto Datenschutz geht die Europäische Union hier bereits voran. Auch die Debatte um ethische Künstliche Intelligenz hat an Fahrt aufgenommen. Zudem rückt verstärkt die ökologische Gestaltung digitaler Geräte in den Fokus.
Die Forschungslinie untersucht Wechselwirkungen und potentielle Synergien zwischen digitaler Souveränität und Nachhaltigkeit und entwickelt Prinzipien, wie eine nachhaltigkeitsorientierte digitale Selbstbestimmung verstanden werden kann. Dabei greift sie das europäische Leitbild eines menschenzentrierten Ansatzes für die Digitalisierung auf und erweitert es. Zudem identifizieren wir Forschungslücken und potentielle Handlungsfelder und entwickeln Optionen für die Umweltpolitik, wie sie den Aspekt der Nachhaltigkeit in der Debatte um digitale Souveränität auf nationaler und europäischer Ebene stärken kann.
Forschungslinienkoordinator
Steffen Bauer
Steffen Bauer ist seit Juni 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Themenfeld “Digitalisierung” am IZT und Koordinator der Forschungslinie “Digitale Souveränität und Nachhaltigkeit”. Er arbeitet zu den Chancen und Risiken neuer digitaler Technologien und deren Regulierung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Nutzung von KI-Systemen im Rahmen von Nachhaltigkeitstransformatione